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Einige Menschen stehen an den Ständen des Pflegekongresses und lachen

Glaubwürdiges Geschäftsmodell: die Menschen pfleglich behandeln, die sich für andere einsetzen!

KWS und Caritas engagieren sich gemeinsam zum Wohl der Menschen im Bistum Regensburg. Nach außen sichtbar machen wir dies unter anderem, indem unser Unternehmen seit etlichen Jahren sich am stets Ende April im Regensburger Kolpinghaus stattfindenden Pflegekongress beteiligt. Diesmal war er überschrieben: „Gesundheit! … weil auch Kräfte Pflege brauchen!“

KWS-Geschäftsführer Ludwig Gareis steht beim Pflegekongress mit zwei Besucherinnen an einem Stand
Diözesan-Caritasdirektor Monsignore Dr. Roland Batz und Caritas-Sprecher Marcus Weigl stehen auf einer Bühne, sie ziehen und verkünden den Gewinner des Gewinnspiels

Annähernd 400 Mitarbeiter in Caritas-Einrichtungen aus allen Regionen der Diözese, die zum Teil unsere Ansprechpartner beim Betreuten Wohnen und bei Baubetreuungen (z. B. bei der Errichtung und Sanierung von Altenpflegeheimen) sind, kommen immer im Frühjahr zum Erfahrungsaustausch und zur Information über neue Entwicklungen im Sozialbereich zusammen. Auch der Nachwuchs ist dabei; so begrüßte Diözesan-Caritasdirektor Monsignore Dr. Roland Batz unter anderem 130 Auszubildende und deren Schulleitungen aus Landshut und Sulzbach-Rosenberg. Niemanden verschrecken wollte der Direktor mit einem Zitat von Angela Merkel, die festgestellt hatte: „Eine Pflegekraft ist härteren Belastungen ausgesetzt als eine Bundeskanzlerin.“ Damit sollte deutlich werden, wie groß das Augenmerk der Caritas darauf sein soll und ist, dass Pflegende aufgrund vitaler Erschöpfung nicht selbst Pflege benötigen.
 

Vier Frauen stehen um einen Stehtisch herum, lachen und werfen ihre Zettel in eine Box, um am Gewinnspiel teilzunehmen

Professionalität und Qualität

Körperliche Anstrengung, ausführliche Dokumentationspflicht, knappe Zeitressourcen – mit diesen Stichworten schilderte Dr. Batz die Schwierigkeiten, mit denen sich viele Menschen, die in der Pflege tätig sind, konfrontiert sehen. Für am schlimmsten hält der Direktor, dass somit nur wenige Gelegenheiten für persönliche Gespräche bestehen, denn: „Mitarbeiter der Caritas geben immer auch ihr Herz.“ Gute pflegerische Versorgung könne nur durch Professionalität gewährleistet werden, und eine hohe Qualifikation könne man nicht nebenbei erlangen, begründete Dr. Batz regelmäßige Fortbildungen, wie sie beispielsweise beim Pflegekongress erfolgen.

Den Druck auf das Sozialversicherungssystem beschrieb er mit einfachen Fakten: „Zwei Drittel der über 80-Jährigen, also der Hochbetagten, sind pflegebedürftig. Tendenz steigend bei der Zahl der Pflegebedürftigen, Tendenz fallend bei der Zahl der Pflegenden!“

Ob es gelingt, den Fachkräftemangel zu bewältigen, davon machte Christian Schlegl, CSU-Fraktionsvorsitzender im Regensburger Stadtrat, in einem Grußwort in Vertretung des Oberbürgermeisters wesentlich den wirtschaftlichen Erfolg der oberpfälzer Metropole abhängig. Beim Thema „Lebensqualität“, fuhr Schlegl fort, sei die Caritas ein ganz starker Partner der Stadt, wofür er sich herzlich bedankte.

Millionenschaden durch Leistungseinbußen

Vier Fachreferenten hielten – aus unterschiedlichen Blickwinkeln – leidenschaftliche Plädoyers, Fürsorge walten zu lassen, damit den Pflegedienst Leistenden dauerhaft die Gesundheit bewahrt bleibt. Dr. Werner Kissling, Leiter des Centrums für Desease Management an der Technischen Universität München, berichtete über seine aktuellen Forschungen, denen zufolge die Mitarbeiter-Fehltage aufgrund psychischer Probleme im Bereich „Gesund und Sozialwesen“ am höchsten sind. Das eigene Geschäftsmodell werde unglaubwürdig, wenn Pflegeeinrichtungen ihre Mitarbeiter nicht pfleglich behandeln. Im Schnitt würde jeder in der Branche in Bayern zwei bis drei Tage im Jahr ausfallen. Bezogen auf die Größe der Caritas Regensburg schätze er diesen Schaden auf 4 bis 5 Mio. €. Berücksichtige man ferner die langfristigen Leistungseinbußen, komme man auf über 10 Mio. €. Da würden sich Pflichtfortbildungen für Führungskräfte oder das Einrichten von Gesundheitszirkeln auf Mitarbeiterebene allemal lohnen. Die psychischen Störungen seien in den vergangenen 15 Jahren drastisch gestiegen und würden mittlerweile ein Viertel der Menschen während ihres Berufslebens treffen.