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75 Jahre Engagement für bezahlbares Wohnen
Kirchliches Wohnungsunternehmen der Diözese Regensburg KdöR feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen.
„Vergelt‘s Gott für Ihr engagiertes Bemühen um bezahlbaren Wohnraum im Bistum Regensburg“, so bedankte sich Bischof Rudolf beim Pontifikalamt anlässlich des 75jährigen Bestehens des Katholischen Wohnungsbau- und Siedlungswerkes der Diözese Regensburg (KWS) in der Sailerkapelle im Regensburger Dom.
Gemeinsam dankbar Rückschau und Fürbitte für die Zukunft halten, das wollten die Verantwortlichen des KWS gemeinsam mit Bischof Rudolf und den Konzelebranten am Altar, Domkapitular Michael Dreßel, Leiter der Hauptabteilung Diözesane Caritas im Bistum Regensburg, und Dompropst Dr. Franz Frühmorgen sowie Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann, der als Diakon am Altar assistierte.
Der damalige Erzbischof Dr. Michael Buchberger unterzeichnete am Heiligen Abend des Jahres 1948 die Gründungsurkunde der Katholisches Wohnungsbau- und Siedlungswerk der Diözese Regensburg GmbH. Am 9. Mai 1949 wurde das Unternehmen dann ins Handelsregister eingetragen. Die Rahmenbedingungen haben sich zwar im Lauf der letzten 75 Jahre immer wieder verändert. Die Mission heute wie damals aber blieb: Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, besonders für benachteiligte Menschen. Heute ist das KWS der moderne, kirchliche Immobiliendienstleister in der Diözese Regensburg. Bischof Rudolf betonte, dass die Herausforderungen des KWS seit der Gründung nicht kleiner geworden sind. Migration oder wirtschaftliche Instabilität sorgen für große Probleme auf den Wohnungsmärkten im Bistum Regensburg.
Die Gründung des Unternehmens fiel in die Nachkriegsjahre. Viele Menschen hatten damals kein Dach über dem Kopf, waren heimatvertrieben und auf der Flucht. Besonders die Diözese Regensburg war aufgrund der langen Grenze zur damaligen Tschechoslowakei stark betroffen. Die Kirche erklärte damals als Reaktion auf die große Wohnungsnot den Wohnungsbau zum vorrangigen Ziel kirchlicher Daseinsfürsorge. Die Gesellschafter setzen sich aus dem Hauptgesellschafter, der Diözese Regensburg KdöR sowie dem Diözesan-Caritasverband Regensburg, dem Bischöflichen Stuhl Regensburg und der Bischöflichen Knabenseminarstiftung zusammen.
Zusammenwirken kirchlicher Partner
„Die meisten unserer Projekte entstehen nur durch das gute Zusammenwirken verschiedener, vor allem kirchlicher Partner“, erläutert KWS-Geschäftsführer Maximilian Meiler. Hier seien an erster Stelle der Hauptgesellschafter, die Diözese Regensburg KdöR, mit ihrem Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, aber auch die Kirchenstiftungen vor Ort zu nennen. Freilich seien auch die staatlichen Behörden wichtige und verlässliche Partner. „Unsere tägliche Arbeit ist nach wie vor geprägt von unserem Gründungsgedanken und dem kirchlichen Auftrag. Wir schaffen und bewirtschaften Wohnraum insbesondere für Menschen, denen auf dem freien Wohnungsmarkt diverse Barrieren entgegenstehen. Wir haben beispielsweise Studentenwohnheime, eine Wohnanlage für generationenübergreifendes Wohnen und altersgerechte Wohnungen mit Serviceangebot gebaut; und das an unterschiedlichen Standorten im Bistum Regensburg“, sagt Geschäftsführer Maximilian Meiler.
Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums feierte der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit Aufsichtsratsmitgliedern, Gesellschaftervertretern und Mitarbeitenden des KWS in der Sailer-Kapelle im Regensburger Dom St. Peter eine heilige Messe.
Neubauprogramm und Baubetreuung
Das Neubauprogramm begann mit der Flüchtlingskrise 2015. Bischof Rudolf selbst hatte damals die Initiative zu diesem Neubauprogramm gegeben. Die Kirche wollte geflüchteten Menschen, aber auch der heimischen Bevölkerung in einer Zeit, in der der Wohnungsmarkt angespannt ist, beim Thema Wohnraum helfen. Die Zeiten, in denen nur in Ballungszentren wie Regensburg oder Landshut die Verhältnisse schwierig sind, gibt es nicht mehr. Auch in ländlicheren Regionen ist der Wohnungsmarkt gerade für benachteiligte Menschen sehr angespannt. Acht Jahre später blickt das KWS nun stolz und zufrieden auf das bereits Geschaffene zurück. 700 Wohneinheiten an zehn verschiedenen Standorten sind überwiegend fertiggestellt. Das Unternehmen investiert dafür insgesamt rund 140 Millionen Euro. Nach aktuellem Stand werden bis in zwei Jahren alle Neubaumaßnahmen fertiggestellt sein. Nach Abarbeitung dieses Neubauprogramms sind aufgrund der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie Baukosten, unsichere Förderlandschaft und vor allem dem Zinsniveau zunächst keine weiteren eigenen Neubaumaßnahmen geplant. Es solle dann verstärkt darum gehen, sich -gerade auch aus ökologischer Sicht - um die Erhaltung und Weiterentwicklung der eigenen sowie fremdverwalteten Wohnungsbestände zu kümmern. Doch nicht nur die Bestandsbewirtschaftung bzw. der Wohnungsneubau stehen auf dem Geschäftsplan. Auch die wirtschaftliche Baubetreuung läuft in vollem Tempo. „Wir unterstützen kirchliche, aber auch freie Institutionen bei deren Bauvorhaben, egal ob Kirche, Altenheim, Wohnbebauung oder Schule“, erläutert Meiler. Das KWS stellt hier seine jahrzehntelange Expertise von der ersten Projektidee bis zur Schlussabrechnung zur Verfügung.
Unsichere Zeiten in der Bauwirtschaft
Die Wohnungswirtschaft erlebt aktuell keine leichten Zeiten. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lassen Neubauinvestitionen aktuell nicht mehr zu. Der Druck auf die Wohnungsmärkte ist groß. Das Jubiläum fällt in eine Zeit, in der Wohnungsnot wieder existiert, wenn auch in anderer Form als nach dem Krieg. Die Bereitstellung von familiengerechten und barrierearmen Wohnungen ist nach wie vor der Auftrag. Neben gestiegenen Ansprüchen an die Lebensqualität sind jedoch mit Klima- und Umweltschutz, Digitalisierung und der zunehmend schwierigen Bezahlbarkeit des Wohnens große Herausforderungen für die Unternehmen hinzugekommen. „Wir werden weiterhin mit Hochdruck daran arbeiten, unseren wertvollen Beitrag zu leisten. Gerade mit unseren besonderen Wohnformen sind wir hier gut aufgestellt“, sagt Meiler.
„20 x 750“: Aktion zum Jubiläum
Anlässlich des Jubiläums „75 Jahre KWS“ wird das kirchliche Wohnungsbauunternehmen eine Spendenaktion veranstalten. Dabei sollen 20 Projekte von Kirchenstiftungen in der Diözese Regensburg mit jeweils 750 Euro bedacht werden. Infos dazu gibt es unter: jubilaeum.kws-regensburg.de